Konzept

Forschung ereignet sich in dem Zwiespalt zwischen der Freiheit des Denkens, dem Ideengewitter, das keinem Muster sich fügt, und der Strenge der ratio, einer Gedankenführung, die der Ordnung des logos folgt. Die philosophische werkstatt und das Zentrum für Wissenschafts- und Technikethik sind die geistigen Räume, in denen wir uns dabei bewegen.

philosophische werkstatt

Die philosophische werkstatt ist der Ort der zêtêtikoi im ureigensten Sinne, der Suchenden, der Forschenden, frei von disziplinären Zwängen, eine Denkstätte, ein Ort des Zweifels an den Situationsdefinitionen, Werten und Handlungsregeln, die uns vorgegeben sind, ein Ort, in dem Denkmöglichkeiten ergründet werden. In der philosophischen werkstatt werden lebensphilosophische Themen erörtert, wie Freiheit, Entfremdung, Würde. Hier werden auch Wertvorstellungen diskutiert, die in den Projekten des Zentrums für Wissenschafts- und Technikethik genutzt werden können.

Zentrum für Wissenschafts- und Technikethik

Im Focus der Aufmerksamkeit steht die Verschmelzung von wissenschaftlichem und technischem Handeln, eingebettet in ein komplexes Gefüge von natürlichen und gesellschaftlichen Bedingungen. Wissenschaftlich-technisches Handeln entfaltet sich auf singulären Entwicklungspfaden in stets kontingenten Strukturen und zeitigt Wirkungen, die nur zum Teil gewünscht und voraussagbar sind und sich keinen disziplinären Grenzen fügen. Dieses Handeln erschließt sich von daher nicht mehr nur einfach als ein Handeln, das wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Artefakte hervorbringt, sondern als eine Praxis, die alltägliche Normalität, innovative Möglichkeiten und existentielle Risiken für die gesellschaftliche und individuelle Entwicklung des Menschen generiert.

Mit der zunehmenden Innovationsgeschwindigkeit gewinnt neben der Forschung und Entwicklung auch die Anwendung und Nutzung experimentellen Charakter. Damit wird die Verantwortung für mögliche Folgen externalisiert; die Rede ist hier auch von »Risikosozialisierung«. Verstärkt wird dieser Prozess durch die Eingriffstiefe in Natur, Gesellschaft und Persönlichkeit. Dies zeigt sich in

Die zentrale Aufgabe des Zentrums besteht darin, die wissenschaftlich-technischen Entwicklungen in ihrem komplexen gesellschaftlichen und natürlichen Wirkungsgeflecht zu erkennen, zu bewerten und Möglichkeiten ihrer humanen, sozial- und umweltverträglichen Gestaltung zu entwerfen.